Sicherheit an Bahnhöfen: Rund um die Uhr bewacht
Die Bahn will ein Gefühl von Sicherheit und richtet in fünf Stationen S-Bahn-Wachen ein. Der Bahnhof Gesundbrunnen macht den Anfang.
Der Schalter des DB-Infobüros am Bahnhof Gesundbrunnen ist seit Montag zweigeteilt. Wo es bisher nur Informationen zur Bahnfahrt gab, erhalten Reisende nun auch Hilfe, wenn sie sich bedroht fühlen oder zum Beispiel Opfer von Taschendieben geworden sind. An 365 Tagen im Jahr sollen zwölf Mitarbeiter*innen in drei Schichten rund um die Uhr für mehr Sicherheit im S-Bahn-Verkehr sorgen.
Während das DB-Sicherheitspersonal bislang nur in den Bahnen mitfuhr, wird es künftig an fünf Bahnhöfen eine ständige Präsenz haben. In den nächsten Wochen erhalten nach Gesundbrunnen auch Schöneberg, Westkreuz, Ostkreuz und Friedrichstraße eine Wache. Die Präsenz der Sicherheitskräfte an diesen Knotenpunkten soll die Interventionszeit auf 15 Minuten verkürzen, also die Zeit, die das Personal benötigt, um nach einem Hilferuf im S-Bahn-Netz vor Ort zu sein.
„Wir wollen das subjektive Sicherheitsgefühl durch die Präsenz unserer Kollegen vor Ort erhöhen“, sagt Gruppenleiter Frank Schneising. Daher streifen seit dem 1. Januar 340 Personen pro Tagesschicht durch Bahnen und Haltestellen, 90 mehr als bisher. Vor allem abends und nachts sollen mehr Sicherheitskräfte in den Zügen mitfahren. Jede S-Bahn-Wache erhält außerdem einen Hund inklusive Hundeführer.
Noch am Sonntagabend hatte ein bewaffneter Täter den Zeitungsladen am Gesundbrunnen überfallen und war mit den erbeuteten Tageseinnahmen geflüchtet. In den vergangenen Jahren hat es Klagen wegen des nachlassenden Sicherheitsgefühls an Bahnhöfen und in Zügen gegeben. Die S-Bahn-Wachen in den fünf Kreuzungsbahnhöfen sind Teil des Sicherheitskonzepts im jüngsten Verkehrsvertrag.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Kritik an Antisemitismus-Resolution
So kann man Antisemitismus nicht bekämpfen
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung