: Die identitäre AfD
Durch frisch gewählten Nachwuchs im Vorstand rückt die Bremer AfD noch weiter nach rechts
Von Gareth Joswig
Die Junge Alternative (JA) erhält weiter Einzug in den Bremer AfD-Landesverband: Beim Parteitag in Bremerhaven wählten rund 40 Mitglieder gleich drei Jung-Alternative in ihren Vorstand. Robert Teske, zuvor JA-Vorsitzender, ist nun zweiter Stellvertreter des AfD-Landeschefs in Bremen. Sein ehemaliger Sekundant Marvin Mergard wurde Schriftführer der Partei. Zudem ist Jens Schäfer nun Beisitzer im Landesvorstand.
Teske und Mergard sind im Juni bei Demonstrationen der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB) mitgelaufen (taz berichtete), beide sympathisieren offen mit deren Aktionen und Ideologie. Nach der Wahl hieß es von Teske auf der Facebook-Seite der JA, er gehe hochmotiviert an die Arbeit „für unser Vaterland und unsere Heimat Bremen“ und: „Mit drei Mitgliedern der Jungen Alternative treten wir nun mit einer kraftvollen Stimme der Jugend im derzeitigen Landesvorstand auf.“
Die klingt vor allem verdächtig nach IB. Zwar existiert in der AfD bundesweit offiziell ein Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der rechtsextremen Organisation, aber das interessiert offenbar niemanden – das zeigt auch diese Wahl. Selbst ehemalige und Noch-Parteimitglieder kritisierten den Bremer Parteivorstand immer wieder als „zu rechts.“
Die IB, so erklärte erst kürzlich ein Verfassungsschützer bei der Bremer Konrad-Adenauer-Stiftung, betrachte Menschen als „Erbe und Träger einer bestimmten Identität“ und strebe nach der Trennung „der Völker“. Mit rassistischen Kampfbegriffen wie „Umvolkung“ hetzen sie gegen Minderheiten.
Im Bundeswahlkampf verteilte auch der Bremer AfD-Parteichef und Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz zusammen mit Teske und Mergard Flyer der Identitären.
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