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Aids-frei werden bis 2020

Initiative: Weniger Diskriminierung, mehr HIV-Tests, mehr Behandlungen

Berlin soll bis 2020 weitgehend Aids-frei werden. Das haben der Regierende Bürgermeister Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (beide SPD) anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages bekräftigt.

Berlin sei seit 2016 Mitglied der „Fast-Track-Cities“-Initiative gegen Aids. Darin hätten sich weltweit rund 70 Städte mit vielen HIV-infizierten Einwohnern zusammengeschlossen. Ziel sei es, dass in den kommenden drei Jahren 90 Prozent aller Infizierten ihren HIV-Status kennen. Von denen sollten wiederum 90 Prozent in einer antiretroviralen Behandlung sein, bei 90 Prozent der Behandelten sollten dann auch keine HIV-Retroviren mehr feststellbar sein.

Darüber hinaus setze sich die Initiative gegen die Diskriminierung HIV-Infizierter ein. Solange Menschen mit HIV und Aids Angst vor Ablehnung haben müssten, werde es Menschen geben, die sich nicht testen oder behandeln lassen, so Müller am Donnerstag.Im kommenden Haushalt seien die Mittel für HIV-Tests deutlich erhöht worden, kündigte Senatorin Kolat an.

Zudem werde ein Modellversuch für die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP), die vor Ansteckung mit dem HIV-Virus schützen kann, finanziert.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) lebten in Berlin 2016 geschätzt 15.900 Menschen mit HIV oder Aids, rund 380 Neuinfektionen gebe es pro Jahr. (epd)

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