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Maria Rose Mitarbeiter der WocheThomas Lindner

Thomas Lindner hat gerade gut zu tun. Das ist schön, dann wird ihm nicht langweilig. Ob das für die MitarbeiterInnen bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung allerdings auch so schön ist, was Lindner gerade so alles macht, ist noch nicht raus.

Lindner, ehemals Verlagsgeschäftsführer bei Gruner+Jahr, dann Geschäftsführer des Stern, nun seit knapp vier Jahren Vorsitzender der Geschäftsführung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH, soll gerade nach einem neuen Standort für die FAZ-Redaktion suchen. Bisher arbeiten die MitarbeiterInnen noch unweit des Frankfurter Bankenviertels in der Hellerhofstraße. Doch – so schreibt es der Branchendienst Meedia – bis Mitte 2019 sollen Redaktion und Verlag umziehen.

Warum? Na ja, es könnte die beste Zeit sein, um seinen Immobilienbesitz abzustoßen: Die Preise in den Metropolen steigen und steigen, in Frankfurt kommt die Besonderheit hinzu, dass der näher rückende Brexit noch mehr Bankerinnen und Banker an den Main lockt. Das lässt den einen oder anderen schwach werden, doch jetzt sein Betongold zu richtigem Gold oder zumindest Bargeld werden zu lassen.

Eine FAZ-Sprecherin dementierte auch eher so halbherzig bis nicht: Man prüfe gerade alles „eingehend“ und erst wenn diese „eingehenden Prüfungen“ abgeschlossen seien, würde man „Entscheidungen treffen“. Klar ist: Die FAZ will umziehen. Wohin und wann? Man wird sehen.

Umzüge aus den teuren Citylagen ins günstiger Umland, das kennen wir doch irgendwoher: Auch die Süddeutsche zog 2008 vom Stammsitz an der Sendlinger Straße in ein Hochhaus am Stadtrand.

Und auch der Verkauf von Immobilien ist bei Verlagen mittlerweile kein ganz neues Rezept mehr, um Kapital zu generieren: Springer verkaufte seinen Neubau an der Axel-Springer-Straße noch bevor er (demnächst) fertig wird und auch die Axel-Springer-Passage an der Rudi-Dutschke-Straße wechselte den Besitzer. 755 Millionen Euro verdiente Springer damit. Auch Gruner+Jahr und DuMont verkauften ihre Stammsitze in Hamburg respektive Köln. Gruner+Jahr zieht sogar aus, während DuMont und Springer jetzt Mieter sind.

Geht die FAZ also einfach mit der Zeit – oder ist die Krise tiefer? Für Letzteres spricht die Meldung des Branchendienstes Kress, dass die Eigentümerin der FAZ, die FAZIT-Stiftung, Partner für die Frankfurter Rundschau und die Frankfurter Neue Presse suche. Sogar der Verkauf der Regionalzeitungen sei im Gespräch. Aktuell gebe es dazu aber „keine spruchreifen Pläne“.

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