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Keine Beweise für Hinterhalt

Polizei kann angeblich geplante Attacke mit Mollis und Steinen von Hausdächern nicht nachweisen

Es war die Begründung der Hamburger Polizei, warum sie bei den G20-Protesten erst nach Stunden in das Schanzenviertel einrückte: Autonome hätten damals auf Hausdächern einen Hinterhalt mit Gehwegplatten, Eisenstangen und Molotowcocktails vorbereitet.

Nun indes heißt es in einer Antwort der Hamburger Innenbehörde auf eine Linken-Anfrage, von den genannten Gegenständen seien bisher gesichert worden: „nach derzeitigem Kenntnisstand keine“. Auch räumt die Behörde ein, dass Beamte erst vier Tage nach den Ausschreitungen vom 7. und 8. Juli vor Ort Beweismittel gesichert hätten. Die Gründe dafür seien „nicht mehr nachvollziehbar“. Allgemein aber habe es in den Tagen wegen der vielen Einsätze eine Personalknappheit gegeben.

Die Linken-Abgeordnete Christiane Schneider sagte am Sonntag der taz, die Darstellung der Polizei sei nun „schwer erschüttert“. „Die Polizei hat einfach etwas erzählt, wofür sie keinerlei Beweise hat. Es muss dringend aufgeklärt werden, warum die Beamten die Bürger tatsächlich nicht geschützt haben.“

Bei den Protesten hatten Personen Barrikaden im Schanzenviertel entzündet und Geschäfte geplündert. Erst nach Stunden war die Polizei mit Spezialeinsatzkommandos eingerückt.

Ein Sprecher der Hamburger Polizei sagte dem NDR, man halte an der bisherigen Darstellung fest. Es habe „massiven Widerstand“ gegen Polizeibeamte im Viertel gegeben. Zudem habe es einen Hinweis des Verfassungsschutzes auf einen Hinterhalt gegeben und Polizeivideos, in denen Personen Gegenstände von Dächern warfen. Konrad Litschko

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