US-Minister nutzte Privatjets für Reisen: Tom Price fliegt gerne teuer
Der US-Gesundheitsminister wird kritisiert, weil er für Dienstreisen Privat- und Militärflieger nutzte. Von den ausgegebenen 900.000 Dollar will er 52.000 erstatten.
Price kündigte am Donnerstag an, die Kosten für die Flüge aus eigener Tasche zurückzahlen zu wollen. „Die Steuerzahler werden keinen Groschen für meinen Sitzplatz in diesen Flugzeugen zahlen“, hieß es in einer Stellungnahme. Allerdings hieß es, er werde nur weniger als 52.000 Dollar für die Kosten für „seinen Sitz“ zurückzahlen. Er kündigte zudem an, bei Dienstreisen keine privaten Jets mehr nutzen zu wollen.
Price war in einem Fall von Washington nach Philadelphia geflogen – das ist eine Distanz von 217 Kilometern. Die oppositionellen Demokraten warfen dem Minister vor, Steuergelder zu verschwenden. Präsident Donald Trump zeigte sich verärgert über Price und ließ offen, ob er ihn entlassen wolle.
Ein Sprecher des Ministers hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe erklärt, es sei angesichts des Terminplans nicht immer möglich, Linienflüge zu nutzen oder anders zu reisen. Price selbst betonte am Donnerstag erneut, die Flüge seien von der Rechtsabteilung genehmigt worden. Das Gesundheitsministerium will in einer internen Untersuchung klären, ob er gegen Vorschriften für Regierungsvertreter verstoßen hat.
Auch Reisen von anderen Mitgliedern aus Trumps Kabinett haben Fragen aufgeworfen. Der Direktor der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, nutzte ebenfalls in einem Fall ein Charterflugzeug für eine Dienstreise. Finanzminister Steven Mnuchin geriet vor einigen Wochen in die Kritik, weil er am Tag der totalen Sonnenfinsternis mit einem Regierungsflieger nach Kentucky gereist war. Offizieller Anlass war eine Besichtigung der amerikanischen Goldreserven in Ford Knox. Eine Bürgerinitiative warf Mnuchin aber vor, er habe in Wirklichkeit nur die Sonnenfinsternis verfolgen wollen.
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