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Keine Eile beim Skandal um mit Fipronil verseuchte Eier

Ernährung Die EU-Agrarminister spielen auf Zeit und fassen bei ihrem Treffen keine Beschlüsse

BRÜSSEL taz | Der Skandal um vergiftete Hühnereier weitet sich aus, doch die EU spielt weiter auf Zeit. Mittlerweile sind schon in 26 der 28 EU-Staaten Eier aufgetaucht, die mit dem Insektengift Fipronil verunreinigt sind. Auch die USA, Russland und die Türkei sind von dem Skandal betroffen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Doch die Aufklärung der Ursachen und die Schaffung neuer Warn- und Schutzmechanismen stockt. Bei einem Treffen in Tallin (Estland) gelobten die EU-Agrarminister zwar Besserung, fassten jedoch keine Beschlüsse. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) forderte einen besseren Informationsaustausch. „Ich erwarte, dass das europäische Schnellwarnsystem seinem Namen gerecht wird“, sagte er.

Die Behörden in den Niederlanden hatten bereits im vergangenen Jahr einen ersten Hinweis erhalten, dass Fipronil illegal in Ställen eingesetzt werde. Auch Belgien war früh informiert. Doch selbst nachdem belgische Behörden das Fipronil bereits in Eiern nachgewiesen hatten, dauerte es noch einmal mehr als zwei Wochen, bis auch die anderen EU-Staaten informiert wurden. Das war am 20. Juli – kurz danach wurden riesige Mengen von Eiern und Eier­produkten vom Markt genommen und vernichtet.

Auf der nächsten regulären Sitzung der Agrarminister Ende September will die EU über Konsequenzen beraten. Großen Eifer legen die Politiker dabei nicht an den Tag. Belgien habe keine Fehler gemacht, sagte Landwirtschaftsminister Denis Ducarme. Auch das europäische Schnellwarnsystem habe funktioniert, hieß es in Tallinn. Nur die Kommunikation zwischen nationalen und EU-Systemen müsse verbessert werden.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte, auch das Warnsystem in Deutschland habe versagt. Es sei ineffizient und langsam. Mit seiner Kritik an der EU wolle Agrarminister Schmidt von eigenem Versagen ablenken. Eric Bonse

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