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Amokfahrt ohne Terror-Hintergrund

Frankreich Mann rast mit Auto in Pizzeria und tötet ein Mädchen. Verletzte außer Lebensgefahr

PARIS afp | Der Autofahrer, der in der Nähe von Paris in eine Pizzeria gerast ist und dabei ein 12-jähriges Mädchen getötet hat, stand nach Angaben aus Justizkreisen während der Tat offenbar unter starkem Medikamenteneinfluss. Zur Klärung des Tatmotivs habe die Aussage des Mannes aber nicht beigetragen, hieß es weiter. Der Beschuldigte habe ausgesagt, am Sonntag einen Selbstmordversuch unternommen zu haben, der aber scheiterte. Daher habe er es am folgenden Tag mit der Fahrt in das Restaurant versucht, hieß es aus Justizkreisen.

Der 1985 geborene Mann hatte am Montagabend in dem Ort Sept-Sorts östlich der französischen Hauptstadt einen BMW in eine Pizzeria gesteuert. Dabei wurden ein etwa zwölfjähriges Mädchen getötet und 13 weitere Menschen verletzt. Die fünf Schwerverletzten schwebten am Dienstag nicht mehr im Lebensgefahr, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Dies betrifft auch den dreijährigen Bruder des Todesopfers.

Der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric de Valroger, erklärte, es gebe „keinen möglichen Zweifel“, dass der Mann die Tat vorsätzlich begangen habe. Er schloss am Montagabend ein terroristisches Motiv zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Im Auto des Beschuldigten wurden keine Waffen gefunden.

Das Drama ereignete sich vor dem Hintergrund einer angespannten Sicherheitslage. In Frankreich gilt nach einer Serie von Anschlägen der Ausnahmezustand. Erst in der vergangenen Woche hatte ein Algerier bei einer Attacke mit einem Auto nahe Paris sechs französische Soldaten verletzt.

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