: Nix gewusst, nix gemacht
USA Trumps Schwiegersohn und enger Berater, Jared Kushner, bestreitet jegliche Zusammenarbeit mit russischen Stellen während des Wahlkampfs
Laut dem Statement hatte er während des Wahlkampfs und der Übergangszeit im Weißen Haus bei vier Gelegenheiten Kontakt mit Russen. Keiner davon sei unangemessen gewesen, so Kushner. Er dementierte ebenfalls, dass Russen seine privaten Geschäfte finanziert hätten.
Der mit Trumps Tochter Ivanka verheiratete Kushner wollte die Erklärung bei Befragungen der Geheimdienstausschüsse des US-Kongresses verlesen. Am Montag war eine Befragung vor Mitgliedern des Ausschusses des Senats, am Dienstag vor dem des Repräsentantenhauses angesetzt. Beide sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Die Gremien ermitteln zu Russlands Einfluss auf den US-Wahlkampf und möglichen Absprachen zwischen Moskau und dem Trump-Team. Kushner ist der Erste aus Trumps innerem Kreis, der sich Fragen in der Affäre stellt.
Zu einem Treffen mit einer russischen Anwältin erklärte Kushner, dieses sei reine „Zeitverschwendung“ gewesen. Sein Schwager Donald Trump jr. habe ihn eingeladen, dem Gespräch mit Natalia Weselnizkaja im Sommer 2016 beizuwohnen. Er sei spät dazugestoßen und habe gehört, wie die Anwältin über Adoptionsangelegenheiten gesprochen habe. Er habe seinen Assistenten daraufhin per Textnachricht gebeten, ihn aus dem Gespräch herauszurufen.
„Kein Teil des Treffens, an dem ich teilgenommen habe, hat irgendetwas über den Wahlkampf beinhaltet, es gab kein Folgetreffen, von dem ich weiß, ich erinnere mich nicht daran, wie viele Personen da waren (oder an ihre Namen), und ich habe kein Wissen über Dokumente, die angeboten oder akzeptiert wurden“, erklärte Kushner.
E-Mails hatten gezeigt, dass Trump jr. dem Treffen im Trump Tower in der Erwartung zugestimmt hatte, schädigende Informationen über Trumps Präsidentschaftsrivalin Hillary Clinton zu erhalten. Kushner erklärte dazu, er habe diese Mails bis vor Kurzem nicht gesehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen