piwik no script img

Behindertensportlerin Vanessa Lowwird AustralierinKontinentalverschiebung

Mit federnden Schritten: Vanessa Low enteilt der Konkurrenz auf Carbonprothesen Foto: dpa

Paralympicssiegerin Vanessa Low wird künftig für Australien an den Start gehen. Die 26-jährige Weitspringerin und Sprinterin verlässt nach ihrem Umzug nach Australien den deutschen Verband. „Natürlich sind wir traurig. Der deutsche Behindertensport verliert eines seiner Aushängeschilder“, sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher. Die beidseitig oberschenkelampu­tierte Low, die mit 15 Jahren im Gedränge auf einem Bahnsteig in Ratzeburg auf die Gleise stürzte und vom einfahrenden Zug überrollt worden war, hatte im vergangenen Sommer bei den Paralympics in Rio des Janeiro mit einer Goldmedaille und Weltrekord im Weitsprung ihre Karriere gekrönt. Zudem gewann sie Silber über 100 Meter. Dafür wurde Low zur „Behindertensportlerin des Jahres“ 2016 gewählt und erhielt den erstmals verliehenen „Keep Fighting Award“ der Familie von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. „Der Umzug nach Australien hat rein private Gründe. Der Wechsel ist notwendig, weil ich dort sonst kaum Trainingsmöglichkeiten hätte“, begründete Low ihren Schritt. An diesem Freitag wird sie in Leverkusen beim 7. Integrativen Sportfest ihren einzigen Wettkampf in diesem Jahr bestreiten und letztmals im Trikot ihres Klubs Bayer Leverkusen starten. Sie hatte zuletzt mehrere Jahre in den USA gelebt und trainiert; nach Rio war aber ihr Visum abgelaufen. „Wir wollten ihr keine Steine in den Weg legen“, unterstrich Verbandschef Julius Beucher.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen