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Drei Fragen

Interview Volkan Ağar

taz. am Wochenende: Herr Zimmermann, in anderen Städten sorgten geplante Moscheen für Ärger, Sie engagieren sich als Bürgermeister für den Bau zweier Moscheen in Monheim. Warum?

Daniel Zimmermann: Die beiden Moscheegemeinden sind ein Teil der Stadt. Viele ihrer Mitglieder sind in Monheim am Rhein aufgewachsen, sind hier zur Schule gegangen. Ich möchte, dass diese Menschen das Gefühl haben, dazuzugehören. Die derzeitigen Hinterhofmoscheen sind dafür ungeeignet. Es fehlen Räume für das soziale Gemeindeleben und für die Begegnung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Diese Räume werden die Gemeinden an ihren neuen Standorten schaffen.

Wie waren die Reaktionen, die Sie für die Bereitstellung der Grundstücke erhalten haben?

Natürlich ist die Dankbarkeit bei den Gemeindemitgliedern sehr groß. Am meisten beeindruckt hat mich allerdings das Abstimmungsergebnis auf unserer ersten Bürgerversammlung. Von den damals rund 600 Anwesenden haben rund 80 Prozent die Hand dafür gehoben, dass die Stadt ihre beiden Moscheegemeinden bei der Grundstückssuche unterstützen soll. Diese grundsätzliche Unterstützung durch die Monheimer Zivilgesellschaft, aber auch durch die christlichen Kirchen und viele weitere Akteure wiegt die vereinzelten Hasskommentare und Drohbriefe, die ich erhalten habe, mehr als auf.

Unterscheidet sich Monheim neben vielen Aspekten auch in puncto Integrationspolitik von anderen Gemeinden?

Ich hoffe, dass das so ist. Monheim am Rhein ist ein Standort für viele internationale Unternehmen. Allein deshalb können wir uns Diskriminierung nicht leisten. Dass Monheim am Rhein eine offene Stadt ist, hat aber auch der Umgang mit Flüchtlingen bewiesen. Unser Stadtrat hat 2014 entschieden, zusätzliche Sozialarbeiterstellen zur Flüchtlingsbetreuung einzurichten. Heute beschäftigen wir 13 hauptamtliche Betreuerinnen und Betreuer, bieten städtisch finanzierte Sprachkurse vom ersten Tag an und bringen einen Großteil der Flüchtlinge in individuellen Wohnungen unter. Die vielfach gescholtene Willkommenskultur des Sommers 2015 ist bei uns immer noch ungetrübt.

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