: Streit um Autobahnen
PrivatIsierung Geplante Abstimmung verschoben. Ob es bis zur Wahl eine Einigung gibt, ist offen
Die SPD-Linke hatte darum gefordert, sämtliche Formen direkter und indirekter Privatisierung, auch über öffentlich-private Partnerschaften, im Grundgesetz zu verbieten. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann stellte sich am Dienstag hinter diese Forderung. „Wir wollen definitiv und rechtssicher ausschließen – auch in der Verfassung –, dass es zu Privatisierungen kommt“, sagte er. Andernfalls könne er sich eine Verabschiedung des Gesetzes „nicht vorstellen“.
Die Union lehnt diese Forderung ab. Der CSU gehen nach Angaben aus Verhandlungskreisen schon die bisherigen Zugeständnisse an Privatisierungskritiker zu weit. Bis zur nächsten Sitzungswoche Anfang Juni soll nun ein neuer Einigungsversuch unternommen werden.
Ob das Gesetz in der knappen Zeit bis zum Ende der Legislaturperiode noch verabschiedet wird, ist offen. Denn nach der verlorenen Wahl in Nordrhein-Westfalen dürfte die Kompromissbereitschaft der SPD gesunken sein. Das Land, das künftig von der CDU regiert wird, würde von der Neuregelung der Bund-Länder-Finanzen besonders stark profitieren. Weil diese im Paket mit der neuen Infrastrukturgesellschaft beschlossen werden sollen, hatte die NRW-SPD bisher auf eine Zustimmung gedrängt. Malte Kreutzfeldt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen