: „Kein übermäßiges Ungleichgewicht“
Europa Die Bundesregierung rechtfertigt gegenüber Brüssel den deutschen Handelsbilanzüberschuss
Der Bericht muss von der Bundesregierung jedes Jahr als Antwort auf eine Analyse der EU-Kommission in Brüssel vorgelegt werden. Die EU hatte im Februar – ebenso wie viele internationale Ökonomen – den deutschen Überschuss in der Handelsbilanz kritisiert, der zum ökonomischen Ungleichgewicht in Europa beitrage. Die Kommission stuft einen Überschuss von mehr als 6 Prozent als stabilitätsgefährdend ein. 2015 lag er bei 8,6 Prozent, 2016 sank er leicht auf 8,3 Prozent. Die Bundesregierung erwartet nun in ihrem Bericht für 2017 und 2018 ein weiteres Sinken auf 7,5 und 7,1 Prozent, weil die nominalen Importe stärker als die Exporte zunähmen.
In ihrem Papier verweist die Bundesregierung darauf, dass sie zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Binnennachfrage ergriffen habe. Dazu gehöre die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns. Ebenso habe die Bundesregierung die Bürger bei der Einkommensteuer um 11 Milliarden Euro entlastet. „Die Bundesregierung teilt die Auffassung der Kommission, dass der deutsche Leistungsbilanzüberschuss als hoch einzustufen ist, aber kein übermäßiges Ungleichgewicht darstellt“, heißt das Fazit der Regierung.
MARTIN REEH
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