: Ein Auto für jeden siebten Einwohner reicht
Zukunft Das Umweltbundesamt entwirft ein Verkehrsszenario für die Stadt von morgen
Die Stadt der Zukunft kann nach Prognosen des Amts mit viel weniger Autos als heute auskommen – ohne Einbußen individueller Mobilität. Voraussetzung: Die Autos stehen nicht als Privatbesitz vor der Tür oder in der Tiefgarage, sondern wären per Carsharing für alle offen. In diesem Fall würden laut Amt 150 Autos pro 1.000 Einwohner reichen; derzeit sind es in deutschen Großstädten 450 Autos.
Weniger Autos bräuchten weniger Parkplätze, und so wäre mehr Raum für Grünflächen und Bauland, um innerstädtische Gebäude fürs Wohnen und Arbeiten zu errichten. Der Vorteil: Je kompakter die Stadt, desto weniger Verkehr verursacht sie. Wer im eigenen Kiez wohnen, arbeiten, einkaufen und ausgehen kann, muss selten weite Wege machen.
Problematisch wird es, wenn die aktuelle Stadtplanung den verkehrspolitischen Zukunftszielen zuwiderläuft. In Berlin etwa, wo die Bundesstraße B1 in der Innenstadt eine Autofahrspur weniger bekommen soll, wird ein paar Kilometer weiter gerade ein riesiges Einkaufszentrum errichtet – auf der grünen Wiese und ohne ÖPNV-Anschluss. Richard Rother
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen