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Delegation vermisst Debatte

Rassismus-Kritik

Eine Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen hat sich Anfang der Woche besorgt über die Lage von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland gezeigt. Ihr Besuch war Teil der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung, bei dem es um Strategien gegen die Diskriminierung schwarzer Menschen geht. „Obgleich das Grundgesetz Gleichheit garantiert, rassistische Diskriminierung verbietet und feststellt, dass die Menschenwürde unantastbar ist, wird dies in der Praxis nicht durchgesetzt“, erklärte die UN-Expertengruppe zum Abschluss des ersten Besuchs.

Die Delegation besuchte neben mehreren anderen Städten auch Hamburg und traf sich mit Vertretern der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) und Experten, die sich mit Fragen des Rassismus und der Aufarbeitung deutscher Kolonial­geschichte befassen.

In Deutschland existiere ein „institutioneller Rassismus“, es sei falsch, hier nur von „Einzelfällen“ zu sprechen, so der Befund des Zwischenberichts. Kritikpunkte gibt es viele, genauer konkretisieren will die UN-Delegation diese aber erst im September, wenn sie einen umfassenden Bericht vorlegt. Bereits jetzt attestiert die Arbeitsgruppe Deutschland Nachholbedarf in Sachen Kolonialvergangenheit: „Vor allem das Verbrechen an den Herero und Nama muss besser aufgearbeitet werden“, sagte UN-Vertreter Ricardo Sunga. „Es gab keine Reparationen und keine Gespräche mit den Minderheiten.“

UN-Vertreter vermissen eine gesellschaftliche Debatte, die die Geschichte Schwarzer berücksichtigt. Auf großes Unverständnis stößt die Tatsache, das hierzulande immer noch Kolonialherren mit Straßenschildern geehrt werden. Wie in Hamburg etwa die Schimmelmannstraße, die einen Sklavenhändler ehrt. lka

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