Geldspende für den IS?

PROZESS Mutmaßlicher Terrorhelfer soll Geld für Waffenkäufe nach Syrien geschickt haben

Ein mutmaßlicher Terrorhelfer steht sieben Monate nach seiner Verhaftung vor dem Berliner Kammergericht. Der 31-Jährige soll an ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien 400 Euro für die Beschaffung militärischer Geräte geschickt haben. Das Geld soll laut Anklage für ein Nachtsichtgerät und ein Zielfernrohr bestimmt gewesen sein. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn am Mittwoch, sein Mandant werde sich derzeit nicht zu den Vorwürfen äußern.

Dem Angeklagten, bei dem es sich um einen seit mehr als zehn Jahren in Berlin lebenden Algerier handelt, wird Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland zur Last gelegt. Er habe auf Anforderung eines gesondert verfolgten Algeriers im Oktober 2014 Geld transferiert, um Kampfhandlungen des IS zu unterstützen, so die Anklage. Ihm sei dabei bewusst gewesen, dass der Landsmann in Syrien mit dem Geld seine Waffenausrüstung vervollständigen und für den IS kämpfen wollte.

Auf dem Laptop des Angeklagten, der unter anderem am Alexanderplatz als Verkäufer in Backwarengeschäften gearbeitet haben soll, seien dann Beweise sichergestellt worden. Zudem soll der 31-Jährige im Januar 2016 an einem Diebstahl in Kreuzberg beteiligt gewesen sein, bei dem einem Passanten die Brieftasche entwendet worden war.

Der Verteidiger hatte den Angaben zufolge im Vorfeld der Verhandlung erklärt, er halte eine Bewährungsstrafe für angemessen. Dagegen strebe die Generalstaatsanwaltschaft eine Gefängnisstrafe von mehr als zwei Jahren an. Der Prozess wird am 25. Januar fortgesetzt. (dpa)