Spaß-Gipfel 5 Kinder, 75 Ü-Eier, 150 Schokoladen-Hälften und viele, viele Erwartungen: Ei, Ei, Ei, was seh ich da
Text Felix Zimmermann Fotos Karsten Thielker
Die größte, alle Erwartungen übertreffende Überraschung, gefunden in einem Überraschungsei, ist ein Zahn. Marlen, vier, hat ihn entdeckt, ihre Stimme, hell und voller Erstaunen, beendet die Stille, die sich über den taz-Konferenzraum gelegt hat, in dem fünf Kinder über 75 Überraschungseier herfallen. Ein Zahn? Im Ü-Ei? „Zeig mal“, ruft Luzie, sieben Jahre. Und tatsächlich, auf dem Tisch liegt ein kleiner Brocken, nicht reinweiß, sondern eher ein wenig gelblich, so wie Zähne eben sind. Auch die Form stimmt, spitz zulaufend, sogar mit einem braunen Fleckchen. Karies? Toll, wie liebevoll die Ü-Ei-Leute arbeiten! Als die Finderin den Zahn zwischen Zeigefinger und Daumen nimmt, wird er sofort zerdrückt. Nanu, ein Zahn so weich? Ach so, ist doch nur Schokolade. Also isst sie ihn auf.
Maxi, zwei, sitzt da längst unterm Tisch; Elsa, sieben: „Maxi isst nur noch“, während Juri, drei, unermüdlich auspackt und bastelt, sehr konzentriert bei der Sache. Einen Wal hatte er, passend zu seinem Weihnachtswunsch: „Ein Belugawal.“
Was wir geahnt haben: Nach einer halben Stunde haben die Kinder genug von dem Kleinkram in den Eiern. Ü-Eier sind, das können wir als Ergebnis dieser Feldstudie festhalten, wirklich nur Impulsartikel: Sie locken an der Supermarktkasse, man braucht sie nicht, will sie aber haben, weil sie etwas versprechen. Aber Impulse verklingen schnell. Nach einer halben Stunde haben sie – bis auf Maxi, zwar wieder auf dem Stuhl, aber immer noch essend, was sich nachts rächen sollte – genug und spielen Fangen, klettern unter Tischen hindurch oder oben drüber, wollen sich bewegen, fühlen sich wohl: „Schlafen wir hier auch?“, fragt Marlen.
Aber da ist der Gipfel zu Ende, die Kinder müssen nach Hause. Die guten Spielzeuge teilen sie sich auf, dass nicht eine gleich fünf der Katzen mit Unterhose hat und die andere sechs kleine Malsets aus Winzpinsel, Farbe und Wassertöpfchen. Die Schokolade, die Maxi nicht gegessen hat, haben wir der Allgemeinheit zugeführt. Schokolade ist in der Redaktion immer willkommen.
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