Straßenumbenennung in Berlin-Mitte: Vorkämpfer für Homo-Rechte geehrt

Ein Rassist verschwindet aus dem Straßenbild: Die Einem- wird in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt, nachdem eine Anwohnerklage gescheitert ist.

Karl Heinrich Ulrichs auf einem Bild von 1899 Illustration: Archiv

BERLIN epd | In Berlin-Mitte kann die frühere Einemstraße nun in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt werden. Das Verwaltungsgericht bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Entscheidung des Bezirksamts Mitte, wie die Behörde mitteilte. Gegen die Umbenennung hatte zuvor eine Anwohnerin geklagt.

Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) begrüßte die Gerichtsentscheidung. Mit der Straßenumbenennung werde „auch ein Zeichen gegen die Ehrung eines Antidemokraten und für den Respekt vor dem Kampf für die Emanzipation von Schwulen und Lesben“ gesetzt.

Bereits am 17. Dezember 2013 wurde der Teil der Einemstraße, der im Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt, in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt. Nun kann der Schritt auch für den Straßenteil in Berlin-Mitte vollzogen werden.

Der bisherige Namensgeber Karl von Einem (1853-1934) war ein bekennender Antidemokrat und Verfolger von homosexuellen Männern. Angefangen vom Besuch der Berliner Kadettenanstalt bis zum Höhepunkt seiner Karriere als Preußischer Kriegsminister hatte er den Angaben zufolge sein gesamtes Leben im konservativen Spektrum preußischer Monarchisten und Militaristen verbracht. Mit seinen Ansichten gilt er auch als Wegbereiter des Nationalsozialismus.

Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) war der erste bekannte Vorkämpfer für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen. Bereits 1867 forderte er auf dem Deutschen Juristentag die Abschaffung antihomosexueller Gesetze.

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