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Leipziger VielerleiKitsch und Sprachmüll

Kolumne
von Maria Gramsch

Durch die Woche in Leipzig mit dem Weihnachtsmann, einer Herbergssuche für junge Musiker und randalierenden Gangsterkindern.

Ruhe vor dem Auftritt: Es werden noch Musikergastgeber gesucht Foto: Kirsten Nijhof/ DMW

I n dieser Woche hatte ich eigentlich so gut wie keine Augen für Leipzig – es fiel mir wirklich schwer, mich auf das Geschehen in meiner Hometown zu konzentrieren. #gilmoregirlsrevival Aber da jede Stadt auch ein bisschen „Stars Hollow“-Feeling kann, hat sich auch Leipzig mal von der kitschigen Seite gezeigt – nämlich am Sonnabend. Wie? Mit dem Weihnachtsmann natürlich. Fände besser: Schade, dass es nicht der Hogwarts-Express war, der auf Gleis 9 ¾ (es war Gleis 6) eingefahren ist. Dann wäre der Weihnachtskitsch absolut perfekt gewesen. Aber man soll ja nicht zu viel wollen. #firstworldproblems

Und ein paar Wünsche muss man sich ja auch noch für den Weihnachtsmann aufheben. Denn alle, die dem Weihnachtspostamt „Himmelpfort“ nicht trauen, können ab sofort direkt beim Chef vorsprechen. #weihnachtsmannsprechstunde

Und wo wir gerade bei Geschenken sind: Ein wahres Geschenk hat seit dieser Woche auch die LVB für alle Leipziger und Leipzig-Besucher! Nein, es ist nicht schon wieder eine Erhöhung der Ticketpreise. Viel besser: Denn es gibt endlich mehr Nachtverkehr. #hihihi Apropos Nachtverkehr: Wer zur Hölle hat sich eigentlich die Kampagne „Horn sucht Bett“ ausgedacht? „Gast sucht Rast“ für den Katholikentag war ja schon schlimm genug.

Das reimt sich aber wenigstens noch. Aber „Horn sucht Bett“? Ist denn niemandem aufgefallen, wie obszön das klingt? Gesucht werden die Quartiere für den Deutschen Musikwettbewerb, der im nächsten Jahr das erste Mal in Leipzig stattfindet. Warum es da nun unbedingt das Horn sein musste? #whoknows Aber gut, die Flöte wäre nun auch nicht sonderlich geeigneter gewesen. #undeinmalimferienlager

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Ansonsten in dieser Woche: Die randalierenden Gangsterkinder aus Paunsdorf müssen vermutlich ihre Schule verlassen. Dabei hatten sie doch nur ein bisschen Fun gewollt, um später in WhatsApp-Chats ein bisschen Fame für ihre Verwüstungen abzugreifen. #shamestattfame

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