: Wenig Hilfe aus dem Kanzleramt
Koalitionsstreit Merkel sieht die Umweltministerin in der Verantwortung, eine Einigung zum Klimaschutzplan herbeizuführen
Der Klimaschutzplan 2050, in dem Deutschland seine Strategie zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens darstellen will, sollte Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden. Daraus wurde nichts, weil noch viele Streitfragen offen sind.
Die Schuld dafür tragen nach Angabe von Hendricks die unionsgeführten Ministerien, die wegen Protesten aus der CDU/CSU-Fraktion eine Einigung blockieren. So habe das von CSU-Mann Alexander Dobrindt geführte Verkehrsministerium bis heute noch keine schriftliche Stellungnahme abgegeben – was die Voraussetzung für eine Diskussion auf Ministerebene ist. Das Verkehrsministerium wies dennoch jede Schuld von sich. Man arbeite „eng und konstruktiv“ mit dem Umweltministerium und den anderen Ressorts zusammen, erklärte ein Sprecher auf taz-Anfrage. Fragen zur fehlenden schriftlichen Stellungnahme beantwortete er nicht.
Möglicherweise hat der öffentliche Protest von Hendricks aber doch Konsequenzen. Denn auch die Kanzlerin drückte am Mittwoch aufs Tempo: „Ich würde mir wünschen, dass wir sehr zeitnah diesen Klimaschutzplan verabschieden können“, sagte sie. Im Umweltministerium wird das vor allem als Hinweis an die eigene Partei gewertet, die Blockade zu beenden. mkr
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