50.000 Euro fürs Radeln? FDP dagegen

Dienstwagen Grüne und Linke fordern Geld fürs Verzichten

Hamburgs FDP-Fraktionschefin Katja Suding kann kaum als umweltschonend bezeichnet werden. 30.000 Kilometer fährt sie jährlich im Dienstauto. Das sind 30.000 Kilometer mehr als dies etwa ihre Pendants Anjes Tjarks (Grüne) oder Sabine Boeddinghaus (Linke) tun. Sie haben nämlich keinen Dienstwagen – obwohl ihnen ebenfalls einer zustehen würde.

Nun haben Grüne, Linke, CDU und SPD beantragt, dass die Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft, die keinen Dienstwagen nutzen, ab 2017 alternativ 50.000 Euro erhalten. Die FDP hält nichts davon, Geld fürs Radeln auszuschütten. „Neben höheren Kosten bedeutet das auch einen Wust an Bürokratie, den wir der Verwaltung ersparen sollten. Die bisher angebotenen Taxigutscheine sind ein fairer Ausgleich“, sagt FDP-Sprecher Dominik Ohlig.

Bei der Linken stößt er auf wenig Verständnis. „Die Taxigutscheine habe ich in anderthalb Jahren dreimal genutzt. Dass die FDP die Wahlmöglichkeit Geld oder Auto ablehnt, finde ich lächerlich“, sagt Boeddinghaus, die mit der HVV-Profi-Card unterwegs ist. Kollege Tjarks erledigt „alle Termine innerhalb Hamburgs mit dem Rad“.

Bei der SPD ist man trotz Zustimmung weniger glücklich. „Es ging hier um einen interfraktionellen Kompromiss, Grüne und Linke hatten hier ein Anliegen, das haben wir mitgetragen“, so Fraktionschef Andreas Dressel. Er wohnt am Stadtrand und fährt fleißig Dienstauto. Ob es 30.000 Kilometer wie bei Katja Suding sind, weiß er nicht. Abrechnung machten Kanzlei und Fahrer. DJO