Antiterroreinsatz in fünf Bundesländern

Dschihadismus 14 Beschuldigte stehen im Verdacht der Terrorismusfinanzierung. Keine Festnahme

ERFURT dpa | In Thüringen und vier anderen Bundesländern sind am Dienstag Polizeieinheiten bei Antiterroreinsätzen gegen mehrere Tschetschenen aus Russland vorgegangen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Erfurt wurden zeitgleich insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Sachsen, Bayern und sieben thüringischen Städten durchsucht. Es gehe unter anderem um den Verdacht der Terrorismusfinanzierung, sagte eine Sprecherin des LKA.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte Geld ins Ausland transferiert werden. „Wir untersuchen, ob Gelder ins Ausland geleitet wurden, um terroristische Vereinigungen zu finanzieren“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera, Jens Wörmann. Zur Höhe der Beträge machte er mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Angaben. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 28-jähriger Tschetschene aus Russland. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera seit der zweiten Jahreshälfte 2015 wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Der Mann soll beabsichtigt haben, sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien anzuschließen und habe ausreisen wollen. Eine konkrete Anschlagsgefahr hätten die Ermittlungen bislang nicht ergeben. Er sei in Suhl angetroffen und nach den Vernehmungen durch die Polizei wieder auf freien Fuß gesetzt worden, sagte die Sprecherin. „Es lag kein Haftbefehl vor.“

Ermittelt wird auch gegen weitere 13 Beschuldigte, zehn Männer und drei Frauen zwischen 21 und 31 Jahren, wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung. „Es gab keine Festnahmen“, sagte die LKA-Sprecherin. Wann die Ermittlungen abgeschlossen sein werden, konnte sie zunächst nicht sagen.