: Kurdische Bürgermeister und Lehrer werden entlassen
TÜRKEIDie Regierung setzt Verwalter in Städten und Dörfern im Osten des Landes ein
Insgesamt wurden 28 Bürgermeister in kleineren Orten oder Vorsteher von Stadtteilen vom Amt suspendiert, darunter vier aus Städten im Nordosten, denen man vorwirft, Mitglieder der Gülen-Bewegung zu sein. Die anderen 24 sind angeblich Unterstützer der PKK. Am bekanntesten ist der Bürgermeister von Sur, der Altstadt von Diyarbakır, wo sich jugendliche PKK-Anhänger monatelang heftige Gefechte mit Polizei und Armee geliefert hatten. Auch die anderen suspendierten Bürgermeister stammen aus Orten, in denen im vergangenen Winter und Frühjahr gekämpft worden war.
Die Suspendierungen waren befürchtet worden, denn die Regierung hatte angekündigt, der Wiederaufbau der zerstörten Orte werde ohne die Bürgermeister der kurdisch-linken HDP stattfinden, damit keine Gelder an die PKK weitergeleitet werden könnten.
Die jetzt entlassenen 12.000 Lehrer gehören alle der linken Gewerkschaft Egitim Sen an, die sich seit Langem dafür einsetzt, dass die kurdische Sprache in den Schulen legalisiert wird. Vertreter dieser Gewerkschaft waren deshalb schon häufig als Unterstützer der PKK angeklagt worden, die jetzige Massenentlassung ist aber nur unter dem Ausnahmezustand möglich. Tausende Lehrer protestierten am Samstag in der Innenstadt von Diyarbakır gegen die Entlassungen. Die Polizei trieb die Demonstration mit Tränengas und Wasserwerfern auseinander.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen