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Nicht gut aufgestellt

NIEDERSACHSEN-WAHL

Berauschend dürfte das Ergebnis, das die selbst ernannte „Alternative für Deutschland“ bei den niedersächsischen Kommunalwahlen am Sonntag einfahren wird, nicht werden. „Eine 10 vor dem Komma“, hofft AfD-Landeschef Armin-Paul Hampel, „wäre schön.“

Von Euphorie wie in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Rechtspopulisten bei den Landtagswahlen mehr als 20 Prozent der Stimmen abfischen konnten, ist zwischen Küste und Harz nichts zu spüren: Der AfD ist es schlicht nicht gelungen, flächendeckend Kandidaten aufzustellen. AfDler treten zwar in allen 37 Landkreisen, aber nur in fünf der acht kreisfreien Städte an. Und in den kleineren Gemeinden taucht die Partei nur bei 129 von 919 Ratswahlen auf dem Wahlzettel auf.

Gerade auf dem Land wollen offenbar nur wenige ihr Gesicht für die Neurechten hinhalten. Hampels Zurückhaltung wird damit verständlich: Wer sich nicht zur Wahl stellt, kann auch nicht gewählt werden.

Mangels aktueller Umfragen kann aber niemand sagen, wie groß das AfD-Potenzial in Niedersachsen wirklich ist. Als sicher gilt, dass die Partei bei den in einem Jahr anstehenden Bundes- und Landtagswahlen jeden der größer geschnittenen Wahlkreise besetzen wird und damit besser abschneiden könnte als bei den Kommunalwahlen.

Damit die jetzigen Wahlen bei potenziellen Unterstützern nicht als demotivierende Enttäuschung wahrgenommen werden, flüchten sich AfD-Führer wie Hampel oder der Bundesvize Alexander Gauland schon jetzt in eine Opferrolle. Seine Partei könne miese kommunale Ergebnisse anfechten, droht der Ex-Journalist Hampel. Begründung: Angriffe auf Wahlkämpfer wie Gauland, der mit Eiern beworfen wurde – und gestohlene Wahlplakate. WYP

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