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Politiker im Internet-Dialog

ONLINE Eine Initiative startet Wahlportal, auf dem alle 612 Direktkandidaten befragt werden können

Die Direktkandidaten für die Berliner Abgeordnetenhauswahl am 18. September können ab sofort über eine Dialogplattform im Internet befragt werden. Die Initiative abgeordnetenwatch.de startete am Dienstag das Wahlportal, auf dem alle 612 Direktkandidaten aus 78 Berliner Wahlkreisen mit einer Profilseite aufgeführt sind. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), sprach von einem niedrigschwelligen Angebot gerade für junge Menschen. Er hoffe, der Service von abgeordnetenwatch.de werde helfen, die Wahlbeteiligung zu erhöhen.

Um auf die Kandidaten des eigenen Wahlkreises zu stoßen, müssen Wähler auf der Internetseite lediglich die Postleitzahl und gegebenenfalls auch die Straße angegeben. Roman Ebener von abgeordnetenwatch.de kündigte an, in etwa zwei Wochen auch einen Kandidaten-Check auf der Seite anzubieten. Dann könnten Wähler ähnlich dem Wahl-O-Mat anhand von Thesen zur Landespolitik herausfinden, welcher Kandidat mit ihnen inhaltlich die meisten Übereinstimmungen hat. Außerdem sind die Wahlprogramme der Parteien abrufbar.

Der Dialog mit den Direktkandidaten werde rund um die Uhr von einem Team von bis zu 17 Mitarbeitern moderiert. Dabei würden beleidigende oder diskriminierende Äußerungen genauso wenig freigeschaltet wie etwa Fragen zum Privatleben, betonte Ebener. Der „Moderations-Codex“ sieht auch vor, dass „unangemessen viele Fragen“ oder Fragen mit falschem Namen nicht freigeschaltet werden. Ziel sei, innerhalb von 24 Stunden Antworten von den Politikern zu bekommen. (epd)

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