piwik no script img

„One World One Love Cup“ mit und für Refugees

Sport Der linke Fußballclub THC Franziskaner veranstaltet am Samstag ein Fußballturnier

„Refugees welcome“ – ein Slogan, den man in diesen Tagen nicht mehr oft vernimmt. Doch ein Haufen Unbeugsamer hört nicht auf, dem rechten Zeitgeist Widerstand zu leisten. Dazu gehört der linke Kreuzberger Fußballclub THC Franziskaner. Mit Unterstützung der ehrenamtlichen Initiative „Kreuzberg hilft“ veranstaltet er am Samstag den ersten „One World One Love Cup“, ein Fußballturnier mit und für Refugees.

Insgesamt sollen auf dem Feld an der Lobeckstraße 12–14 Teams in zwei Gruppen gegeneinander antreten; Kreuzberg hilft wird mit sechs Teams aus mehreren Stadtteilen dabei sein, zwei Teams kommen aus der Notunterkunft Lobeckstraße, die direkt an den Sportplatz angrenzt. Mit dabei sind der Verein „Champions ohne Grenzen“ und weitere Projekte.

Der THC Franziskaner FC kickt seit 1987 unverdrossen gegen Rassismus und Sexismus und für ein solidarisches Miteinander. Als im Herbst 2015 gleich nebenan in der Turnhalle Geflüchtete untergebracht wurden, war für den Verein sofort klar, dass man Trainings mit Refugees anbieten würde. „Wir wollten die Leute da rausholen und machen das gerne und ehrenamtlich und ohne großes Aufsehen“, erklärt ein Mitglied des Orgateams: „Das hat schon immer zu unserem Verein dazugehört.“

Inzwischen stellt der THC Franziskaner FC Bälle, Leibchen und gespendete Fußballschuhe drei Mal pro Woche zur Verfügung, damit die Refugees auf dem benachbarten Platz etwas Dampf ablassen können – mit fair play natürlich. Jedes Mal kommen 10 bis 20 junge Männer und können so der tristen Warterei in der Notunterkunft entkommen.

Durch Geld- und Sachspenden von wohltätigen Einrichtungen, aber vor allem aus dem Verein selbst und auch von befreundeten Unternehmen des Franziskaner Netzwerkes konnten für alle Teilnehmer des Turniers Shirts, Getränke und Essen organisiert werden. „Alle freuen sich riesig“, meint Dirk Baumann von Kreuzberg hilft.

Refugees und Ehrenamtliche werden gemeinsam das Essen zubereiten, es soll Spiele für Kinder und ein oder zwei Liveacts geben. Man will so den Menschen, die geflüchtet sind, ein bisschen Abwechslung bieten. Das Ziel: Einfach mal gemeinsam Fußball spielen und Spaß haben. Darius Ossami

Das Turnier findet von 10–18 Uhr auf dem Sportplatz in der Lobeckstraße 62 (Kreuzberg) statt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen