: Die Anti-IS-Koalition nimmt jetzt Mossul ins Visier
IRAK In den USA werden militärisch-politische Pläne gegen die Dschihadisten geschmiedet
Eine internationale Geberkonferenz brachte am Mittwoch in Washington laut Reuters mehr als 2 Milliarden Dollar für den Kampf der Regierung in Bagdad gegen den IS auf. Dabei geht es nicht nur um militärische Güter, sondern auch um stabilisierende Maßnahmen im Zuge des Angriffs auf die Millionenstadt und die Zeit nach ihrer Eroberung.
Die UNO befürchtet, dass im schlimmsten Fall mehr als 1 Million Menschen aus Mossul und weitere 830.000 aus dem Umland fliehen könnten – in einem Land, in dem bereits 3,5 Millionen zu Flüchtlingen innerhalb ihrer Heimat geworden sind.
US-Außenminister John Kerry betonte zudem die Notwendigkeit, sich auf den Wiederaufbau zu konzentrieren. Gleichzeitig sagte er, die von Schiiten dominierte irakische Regierung müsse anerkennen, dass eine politische Aussöhnung notwendig sei, um den IS zu besiegen.
Die sunnitische Bevölkerungsminderheit misstraut der Regierung in Bagdad. Menschenrechtsorganisationen haben schiitischen Milizen wiederholt schwere Menschenrechtsverletzungen im Zuge von Gefechten vorgeworfen.
Geht es nach Iraks Regierungschef Haidar al-Abadi, soll die bereits mehrfach angekündigte Offensive gegen Mossul im Oktober beginnen und möglichst bis Jahresende abgeschlossen sein. Kürzlich hatte die Armee in der Provinz Ramadi mehrere Städte vom IS zurückerobert, darunter Falludscha im Juni. Zuletzt eroberte sie mit US-Unterstützung die Luftwaffenbasis Qayara 60 Kilometer südlich von Mossul. Doch ein Angriff auf die zweitgröße Stadt des Landes steht damit nicht unmittelbar bevor. Qayara ist nur ein Stützpunkt in dem Wüstengebiet südlich und westlich von Mossul bis zur offenen syrischen Grenze, in dem die Dschihadisten operieren. Beate Seel
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