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Trump: „Großartige Sache“

USA Der republikanische Präsidentschaftskandidat ist begeistert vom Brexit, Vizepräsident Joe Biden weniger. Obama behält seine Meinung für sich

BERLIN taz | Donald Trump war der Schnellste. Washington lag noch im Tiefschlaf, das gratulierte der republikanische Präsidentschaftsbewerber schon den Briten zu ihrem Brexit. „Im Grunde haben sie sich ihr Land zurückgeholt. Das ist eine großartige Sache“, sagte Trump, der zwecks Besuch seiner Golfplätze in Schottland eine Auszeit vom Wahlkampf in den USA genommen hatte. „Auf der ganzen Welt sind die Menschen wütend. Sie sind wütend darüber, dass Menschen ins Land kommen und übernehmen, und niemand weiß, wer sie sind.“

Auch die erzkonservative US-Politikerin Sarah Palin begrüßte das britische Votum. „Froh, dass der Brexit sich durchgesetzt hat!“, schrieb Palin am Freitagmorgen auf Facebook. Es sei eine gute Nachricht, dass die Briten sich für Unabhängigkeit von weltweiten Interessengruppen sowie für Kontrolle über die eigenen Grenzen und den Schutz der eigenen Bevölkerung entschieden hätten.

Ganz anders äußerte sich Barack Obama. Der US-Präsident vermied eine Wertung des Ergebnisses. Die USA und Großbritannien blieben sich auch nach der Brexit-Entscheidung auf besondere Weise verbunden, betonte er. In einer vom Weißen Haus verbreiteten Mitteilung hieß es: „Das Volk des Vereinigten Königreichs hat gesprochen, und wir respektieren seine Entscheidung.“

Obama erklärte, die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Nato bleibe für die USA ein wesentlicher Eckstein ihrer Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Gleiches gelte für die Beziehungen zur Europäischen Union, die so viel getan habe, um Stabilität zu gewährleisten, Wirtschaftswachstum anzukurbeln und demokratische Werte und Idea­le über den Kontinent und darüber hinaus zu verbreiten.

Dagegen äußerte sich US-Vizepräsident Joe Biden deutlich offener: „Wir hätten ein anderes Ergebnis bevorzugt“, sagte er. klh

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