: Die Flasche von der Flasche unterscheiden
ABFALL Die Industrie will Einweg besser kennzeichnen. Das Problem dabei: alles freiwillig
Auf der Verpackung werden Kunden die neue Kennzeichnung jedoch erst einmal suchen müssen. Die Gestaltungsvorschläge sehen ein Logo, bestehend aus Dose, Flasche und Pfeil vor plus wenige Millimeter große Begriffe, etwa „Einweg-Pfandflasche 0,25 €“, beides beim Barcode. Für die Umsetzung geben sich die Unterzeichner Zeit bis Ende 2017.
Umweltschützer begrüßen zwar grundsätzlich eine Kennzeichnung. „Die Hälfte der Verbraucher glaubt heute noch, wenn sie Pfand für eine Verpackung zahlen, dass es sich um Mehrweg handelt“, sagt Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe. Würden Kunden im Laden erkennen, was Einweg und was Mehrweg ist, werde der Mehrweg-Anteil steigen.
Dennoch stößt die Selbstverpflichtung auf Kritik. „Uns fehlt die rechtliche Verbindlichkeit“, sagt Fischer. Herstellern stehe es frei, sich an der neuen Kennzeichnung zu beteiligen – oder irgendwann auszusteigen. Es fehle die Möglichkeit, Hersteller, die ihre Produkte nicht entsprechend kennzeichnen, zu sanktionieren. Noch besser als eine Kennzeichnung sei außerdem eine gesetzlich festgelegte Mehrwegquote: Die bereits in der Verpackungsverordnung genannten 72 Prozent für Mehrweg und insgesamt 80 Prozent für ökologisch vorteilhafte Verpackungen – dazu zählen etwa auch Kartons – seien wünschenswert und realistisch.
Benedikt Kauertz vom Ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung rät etwa für den Kauf von Wasser zur Mehrweg-PET-Flasche von einem regionalen Brunnen. Denn weite Transportwege wirkten sich bei den schwereren Mehrwegflaschen noch stärker auf die Ökobilanz aus als bei Einweg. SVE
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