: Die Last der Kinder
SYRIEN Studie zu Minderjährigen auf der Flucht
Die Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen habe in Syrien selbst, aber auch in den Nachbarstaaten und auf den Fluchtrouten nach Europa dramatische Ausmaße angenommen, erklärte der Vorstandssprecher von Terre des hommes, Albert Recknagel. Oft seien Kinder die Hauptverdiener der Familie. Sie arbeiteten unter anderem in der Landwirtschaft, in Betrieben wie etwa der Textilindustrie, als Straßenverkäufer oder Grenzschmuggler. Viele Kinder würden sexuell missbraucht und ausgebeutet.
Seit Beginn der Syrienkrise im März 2011 sind etwa 6,5 Millionen Syrer im eigenen Land auf der Flucht. Außerdem sind mehr als 4 Millionen Syrer ins Ausland geflohen. Für die Studie mit dem Titel „Weil wir überleben wollen“ sprachen Mitarbeiter von Terre des hommes im März und April dieses Jahres mit 96 Flüchtlingskindern in Jordanien, im Libanon, im Irak, in Serbien und in Griechenland.
Danach arbeiteten mehr als die Hälfte der Befragten mindestens sieben Stunden täglich, ein Drittel an sieben Tagen in der Woche. Die Jüngsten waren fünf Jahre alt. Der Bericht wurde anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni vorgestellt.
Nach dem Schließen der Balkanroute müsse damit gerechnet werden, dass sich auch in den betroffenen Staaten Kinderarbeit ausbreite. Der Grund: Die Aufenthaltsdauer in den Erstaufnahmeländern verlängere sich erheblich, und die humanitäre Hilfe sei unzureichend, sagte Recknagel. In Mazedonien und Griechenland seien erste Fälle von Kinderarbeit bekannt geworden.
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