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NPD-Song in Vox-KochsendungKurz den Appetit verdorben

In der Koch-Show „Das perfekte Dinner“ wurde ein Lied des NPD-Entertainers Frank Rennicke eingespielt. Der Sender entschuldigt sich.

Einfach ein netter Liedermacher? Das ist Frank Rennicke sicher nicht Foto: imago/Kai Horstmann

Was machen antifaschistisch Engagierte, wenn sie nicht AfD-Sprüchen Paroli bieten, im Bus zur NPD-Gegendemo sitzen oder auf der Straße einen „III Weg“-Marsch blockieren? Einige von ihnen scheinen die beliebte Kochsendung „Das perfekte Dinner“ auf VOX zu schauen.

„Von verschiedenen Seiten hat uns Kritik erreicht“, sagt Julia Kikillis, Pressesprecherin der Mediengruppe-RTL auf Anfrage der taz. „Völlig zu recht“, so ihr Urteil. Der Grund: In der Sendung vom vergangenen Dienstag war die markante Stimme des „nationalen Barden“ Frank Rennicke mit dem Lied „Erika“ zu hören.

Frank Rennicke war neben seinen Avancen als national gesinnter Liedermacher auch schon mal Bundespräsidentschaftskandidat der rechtsextremen NPD. Ein Mitarbeiter des Produktionsteams hatte seinen Song „Erika“ ausgesucht und eingespielt. Der Name der 28-jährigen Gastgeberin dürfte zu der Musikwahl geführt haben. Während der Sendung erklang kurz das Stück auf dem Off, als bei Hobbyköchin Erika weitere vier Mitstreiter für das perfekte Dinner in der Wohnung eintreffen.

In dem Lied singt Rennicke, der zu einen der wenigen Stars der Szene gehört, ausnahmsweise einmal nicht, dass das deutsche Vaterland bedroht sei, der „nationale Widerstand“ gegenhalten müsse, oder die „Fahne des Reiches schwarz, weiß und rot“ von 1945 nicht aufgegeben werden solle.

Das Stück beschreibt die frühe Freundschaft in der Nachbarschaft, die zur Jugendliebe wird. „Schon als Kinder spielten wir im Sand, zur Schule gingen wir Hand in Hand. Mein bester Kamerad sie wohl war“, singt der 51-Jährige, begleitet von Gitarrenklängen. Auf seiner Website gibt er an, über 500 Lieder veröffentlicht und an die 1.500 Auftritte gehabt zu haben. Seit 1987 veröffentlicht er Musik. In einem „Fragebogen an Frank Rennicke“ bezeichnet er den Stellvertreter Adolf Hitlers und NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess als ein „herausragendes Vorbild“.

„Den Kollegen war dieser Hintergrund leider nicht bekannt, als sie diesen Titel bei ihrer Musikrecherche in einem bekannten Online-Musikstore gefunden haben“, sagt Kikillis nach dem Aufschrei. „Wir distanzieren uns ganz klar von rassistischem Gedankengut und entschuldigen uns für die absolut falsche Musikauswahl.“

Auf Facebook hat sich der Sender bereits bei den „aufmerksamen Zuschauern“ bedankt. Die Folge sei jetzt bei TV Now nicht mehr verfügbar. „Sie wird auch so lange nicht mehr ausgestrahlt, bis wir den entsprechenden Ausschnitt entfernt haben“.

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3 Kommentare

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  • Da greift er nochmal ein dramatisches a-moll und intoniert die Seelenpein der Unverstandenen vom rechten Rand, jener völkischen Elite, die einst wieder erstrahlen wird, heller als die Sonne!

  • Hoffentlich wird jetzt auch keine Musik des Antisemiten Richard Wagner gespielt werden.

    • @FraMa:

      Ich behaupte, 99% der Zuschauer dieser Sendung kannten weder Song noch Liedermacher. (Ich bisher auch nicht...)

       

      Ob sich rechte Zuschauer auch so aufregen, wen man was von Ton, Steine, Scherben gespielt wird???