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Wissenschaft untersucht für Olympia

INKLUSION Weitspringer Rehm will beweisen, dass ihm seine Prothese keine Vorteile verschafft

BERLIN taz/dpa | Prothesen-Weitspringer Markus Rehm hofft im Kampf um sein Olympia-Startrecht auf die schlagkräftigen Beweise einer wissenschaftlichen Untersuchung. In Kürze sollen Daten ausgewertet werden, um Aufschluss darüber zu geben, ob der Paralympics-Sieger aus Leverkusen wegen seiner Unterschenkelprothese aus Karbon Wettkampfvorteile im Vergleich mit Leichtathleten ohne Handicap hat. Die internationale Untersuchung kündigten die Deutsche Sporthochschule Köln, der Deutsche Behindertensportverband und Rehm am Dienstag an.

Wissenschaftler aus Köln, Japan und den USA erhoffen sich fundierte Erkenntnisse auch darüber, „ob der unter anderem vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) unterstellte Vorteil vorliegt“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Der 27-Jährige muss nach einem Beschluss des IAAF selbst beweisen, dass er durch seine Hightech-Prothese keine Vorteile vor nicht gehandicapten Weitspringern hat. Die IAAF hat kürzlich eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema eingesetzt, die sich an diesem Mittwoch in Monte Carlo zum ersten Mal trifft.

Die Ergebnisse der Studie sollen Anfang Juni in Köln präsentiert werden, im August ist Olympia-Start in Rio de Janeiro. Olympische Spiele wären für Sportler mit Handicap „eine gute Plattform, um den Leuten zu zeigen, dass auch wir großartige Athleten sind“, sagte Rehm. Der für Bayer Leverkusen startende Weitspringer war 2012 in London Paralympics-Sieger und hält in seiner Startklasse T/F 44 auch den Weltrekord (8,40 Meter). Eine endgültige Entscheidung über Rehms Startanfrage will das IAAF-Council im Juni fällen. Die Funktionäre betonen, dass sie dann allgemein gültige Kriterien festlegen wollen.

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