: Agrarminister Schmidt prüft staatliches Fleischsiegel
Tiere Verbraucher sollen Haltungsbedingungen erkennen. Probleme bei freiwilliger Initiative
Thomas Schröder, Tierschutzbund
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröter, begrüßte die Ankündigung. „Endlich nimmt Minister Schmidt seine Rolle als Gesetzgeber wahr“, sagte er der Zeitung. „Die Verbraucher wollen wissen, wie das Tier im Stall gelebt hat.“ Auch von den Grünen kam Unterstützung: „Das Tierwohlsiegel kann ein erster Schritt aus der Sackgasse sein, in die die rückschrittige Agrarpolitik der vergangenen Jahre geführt hat“, sagte ihr agrarpolitischer Sprecher, Friedrich Ostendorff. Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied, hält ein Schweinesiegel hingegen nicht für praktikabel. „Eine Kennzeichnung wie bei Eiern ist bei der Schweinehaltung nicht möglich, da die Haltungsformen vielfältiger und weniger abgrenzbar sind“, sagte er.
Bei Eiern ist an einer aufgedruckten Zahl zu sehen, wie die Hühner gehalten worden sind: 0 steht für Bio-, 1 für Freiland-, 2 für Boden- und 3 für Käfighaltung. Beim Fleisch gibt es hingegen bisher keine einheitliche Kennzeichnung. Neben Siegeln für Biofleisch und dem wenig verbreiten Neuland-Siegel für artgerechte Tierhaltung haben mehrere Lebensmittel-Einzelhändler im letzten Jahr die „Initiative Tierwohl gestartet“, bei der mit einem geringen Aufpreis Verbesserungen in Ställen finanziert werden. Auskunft zur Herkunft des angebotenen Fleischs bietet es aber nicht; zudem langen die Einnahmen bei Weitem nicht, um alle an Verbesserungen interessierten Landwirte zu unterstützen. MKR
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