Atomkraftwerk Philippsburg 2: Mitarbeiter täuscht Kontrollen nur vor
Ein Mitarbeiter eines externen Dienstleisters überprüft Messeinrichtungen im Akw Philippsburg 2 nicht, er tut nur so. Das hat Folgen für den weiteren Betrieb.
Das Umweltministerium erklärte, eine Überprüfung eines Störfallmonitors sei „zwar in einem ordentlich ausgefüllten Prüfprotokoll dokumentiert, tatsächlich aber gar nicht durchgeführt“ worden. Nachforschungen hätten ergeben, dass es sieben weitere Fälle einer vorgetäuschten Prüfung gebe.
„Meines Wissens ist es das erste Mal, dass eine vorgeschriebene Prüfung in einem deutschen Kernkraftwerk offenbar bewusst vorgetäuscht wurde“, erklärte der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). „Das ist hochgradig beunruhigend und nicht akzeptabel.“
Nach derzeitigem Kenntnisstand hätten die vorgetäuschten Prüfungen keine sicherheitsrelevanten Auswirkungen gehabt, auch die Emissionsüberwachung sei gewährleistet gewesen, erklärte Untersteller. EnBW müsse aber erst nachweisen, „dass die Anlage vorschriftsmäßig und sicher betrieben wird“, bevor sie wieder hochgefahren werden dürfe.
Block 2 des Kraftwerks Philippsburg ist laut EnBW derzeit nicht am Netz, weil er sich in der turnusmäßigen Revision befindet. EnBW erklärte, rechtliche Schritte gegen den Mitarbeiter zu prüfen.
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