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200 Oppositionelle in Haft genommen

Kuba Unmittelbar vor dem Besuch von Obama zeigen die Behörden ihr undemokratisches Gesicht

QUITO epd/ap | Einen Tag vor dem historischen Besuch von US-Präsident Barack Obama sind lokalen Medienberichten zufolge in Kuba mehr als 200 Oppositionelle festgenommen worden. Die meisten Festnahmen habe es in den östlichen Provinzen Kubas gegeben, als Aktivisten öffentlich die Freilassung von politischen Gefangenen forderten, sagte José Daniel Ferrer, Koordinator der Patriotischen Union Kubas, am Samstag der Onlinezeitung 14ymedio.

Bereits am Morgen war der Aktivist Elizardo Sánchez von der Kubanischen Kommission für Menschenrechte am Flughafen von Havanna festgehalten worden, wie lateinamerikanische Medien berichteten. Er sei nach mehr als drei Stunden wieder freigelassen worden, meldete die bekannte kubanische Bloggerin und Oppositionelle Yoani Sánchez über Twitter.

Präsident Obama wurde am Sonntagnachmittag (Ortszeit) auf Kuba erwartet. Es ist seit 88 Jahren der erste Besuch eines amtierenden US-Präsidenten auf der Karibikinsel. Obama will dort die Menschenrechtslage ansprechen und wird Dissidenten treffen. Eine Begegnung mit Menschenrechtsaktivisten hatte er zur Bedingung für seine Reise gemacht. An diesem Montag wird Obama mit Präsident Raúl Castro zusammentreffen.

Ende 2014 näherten sich Kuba und die USA überraschend wieder an und beendeten die jahrzehntelange diplomatische Eiszeit. Der dreitägige Besuch Obamas bringt diese Periode zum Abschluss. Im Sommer 2015 eröffneten beide Länder wieder Botschaften. 15 Monate ist es her, seit er gemeinsam mit Raúl Castro eine diplomatische Annäherung der beiden Länder angekündigt hatte.

Nach rund einem halben Jahrhundert der Erzfeindschaft stehen die beiden Regierungen der Länder nun in regelmäßigem Kontakt. Reisende und Unternehmen aus den USA loten ihre Möglichkeiten hinsichtlich der karibischen Insel nur 145 Kilometer südlich von Florida aus.

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