: Jedes achte neue Fahrrad fährt mit Elektroantrieb
Mobilität Zweiräder werden immer beliebter. Aktuell sind dabei E-Bikes der Renner
Für den ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger profitierte der Handel unter anderem davon, dass die Witterungsverhältnisse 2015 vergleichsweise gut waren. Auch „die gesteigerte Nutzung des Fahrrads in der Alltagsmobilität, aber auch die gestiegene Bedeutung des Fahrrads als Trendobjekt und Statussymbol“ habe zu den guten Verkaufszahlen beigetragen.
Besonders stark wuchs die Nachfrage nach Elektrorädern. Hier lag der Absatz bei 535.000 Rädern – das waren 11,5 Prozent mehr als noch 2014. Damit ist heute ungefähr jedes achte verkaufte Zweirad ein E-Bike. Mittelfristig erwartet der Handel einen Anteil von über 15 Prozent am Gesamtmarkt. Laut Statistischem Bundesamt waren 2015 schon rund 2 Millionen Elektrofahrräder auf deutschen Straßen unterwegs.
René Filippek vom Fahrradverkehrsclub ADFC wundert das wachsende Interesse an E-Bikes nicht: „Die Technik ist mittlerweile ausgereift, und das Image ändert sich ziemlich stark.“ Früher galten Elektroräder als Verkehrsmittel für alte Leute. Heute habe auch fast jeder große Mountainbike-Hersteller ein Pedelec im Angebot. Bei diesen Rädern wird die Tretkraft bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern durch einen Elektromotor unterstützt. Laut ZVI machen sie inzwischen etwa 95 Prozent der verkauften E-Bikes aus.
Trotz des Imagewandels seien die Kunden nach wie vor eher ältere Menschen, schätzt Filippek. Sie nutzten die Elektroräder für längere Ausflüge. Daneben gebe es aber auch zunehmend E-Bikes im Alltagsverkehr. „Gerade im Stadtverkehr sind sie eine gute Alternative“, sagt der Experte. So verzichteten immer mehr Familien auf einen Zweitwagen und führen mit Pedelecs.
Christian Latz
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