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Grüne fordern EU-Atomgipfel

Fessenheim Aufsicht weist Vorwürfe zurück

BERLIN/STRAßBURG afp/dpa | Die Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu aufgerufen, sich für einen EU-Atomgipfel zur Neubewertung atomarer Risiken in Europa stark zu machen. Das geht aus einem offenen Brief von Grünen-Chefin Simone Peter an Merkel hervor. Peter reagiert damit auf die jüngste Debatte um den Zwischenfall im grenznahen französischen Atomkraftwerk Fessenheim im Jahr 2014, der erst jetzt bekannt geworden war. Nach einem Wassereinbruch in Schaltschränke war ein Reaktor heruntergefahren worden, dazu wurde Bor ins Kühlwasser geleitet. Experten schätzen den Störfall als sehr ernst ein.

Die französische Atomaufsicht ASN hat Vorwürfe, sie habe die Ereignisse heruntergespielt, zurückgewiesen. „Das Verfahren ist atypisch“, zitierte die Regionalzeitung Dernières Nouvelles d’Alsace die Regionalchefin der ASN Straßburg, Sophie Letournel. „Aber das ist keine Notfall-Prozedur. Der Betreiber ist zu jedem Zeitpunkt im Rahmen der normalen Verfahren geblieben, um die Situation zu managen, die im Übrigen kontrollierbar geblieben ist.“ Letournel betonte, dass eine Notabschaltung immer noch möglich gewesen sei.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) forderte erneut, das Atomkraftwerk nahe der deutschen Grenze vom Netz zu nehmen.

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