Anschlag auf Dienstwagen

FEUERPolizei sucht nach den zwei Anschlägen in Barsinghausen das Motiv

Nach zwei Brandanschlägen innerhalb von nur wenigen Tagen in Barsinghausen bei Hannover hat die Polizei eine zehnköpfige Ermittlergruppe eingesetzt. Noch ist unklar, welche Motive hinter den Anschlägen stecken. „Die Ermittlungen stehen erst ganz am Anfang“, sagte Kathrin Söfker von der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Am Morgen waren vier Dienstwagen der Stadt in Flammen aufgegangen – ein Wagen stand vorm Rathaus, das beschädigt wurde.

„Egal, aus welcher Richtung der Anschlag erfolgt ist, wir haben es mit gefährlicher Gewalt gegen unseren freien und demokratischen Rechtsstaat zu tun“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). „Wir sind in Barsinghausen erschüttert darüber, das hat eine neue Qualität“, sagte Bürgermeister Marc Lahmann (CDU). „Eigentlich geht Barsinghausen sehr gut mit Flüchtlingen um“, sagte Lahmann. Es habe zwar im Vorjahr einmal einen Brand in einem Flüchtlingswohnheim gegeben, doch sei der von unzufriedenen Insassen selbst gelegt worden.

Ob das Feuer am Donnerstag mit einem Brandanschlag vom vergangenen Samstag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in der Stadt zusammenhängt, war zunächst unklar. „Wir werden uns nicht von den Anschlägen beeindrucken lassen und uns als Stadt mit breiter Brust den Verbrechern entgegenstellen“, sagte Lahmann.

Hannovers Polizeivizepräsident Thomas Rochell kündigte eine verstärkte Präsenz der Sicherheitsbehörden an. Die Untersuchung der Fahrzeuge müsse ergeben, wie die Autos in Brand gesetzt wurden.

Am Mittwochabend hatten 1.500 Menschen gegen den Brandanschlag auf den Rohbau eines Flüchtlingswohnheims demonstriert. In der Unterkunft sollten von Ende März an 48 Menschen leben. Unklar ist noch, ob der Rohbau wegen der Beschädigungen wieder abgerissen werden muss. (dpa)