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Ämter geloben Besserung

KINDERSCHUTZ Arbeitsgruppe soll verhindern, dass sich Übergriffe wie in Kiel-Gaarden wiederholen

Nach den sexuellen Übergriffen auf zwei Mädchen in Kiel wollen die zuständigen Behörden künftig enger zusammenarbeiten. Bei der Bearbeitung von Sexualstraftaten bei Kindern soll eine Arbeitsgruppe aus Experten der Staatsanwaltschaft, der Polizei und des Gesundheitsamtes der Stadt einen besseren Austausch der Behörden ermöglichen: „Wir sehen, dass wir nicht schnell genug miteinander kommunizieren“, sagte die leitende Oberstaatsanwältin Birgit Heß gestern nach einem Treffen mit dem Kieler Sozialdezernenten Gerwin Stöcken und dem Leiter der Polizeidirektion, Thomas Bauchrowitz.

Die Arbeitsgruppe soll sich bereits in den kommenden Tagen zusammenfinden und sich zunächst in relativ kurzen Abständen treffen. Angedacht ist, dass Sachbearbeiter des Gesundheitsamtes das Gremium bei Bedarf selbst einschalten können. Um dem Datenschutz gerecht zu werden, soll auch das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz mit ins Boot.

Sozialdezernent Stöcken sagte, die zunächst nur für die Landeshauptstadt geplante Arbeitsgruppe solle den Informationsaustausch verbessern. Sie sei aber „keine Garantie, dass das nie wieder passiert“, so Stöcken. Im Januar waren im Stadtteil Gaarden zwei Mädchen im Alter von fünf und sieben Jahren Opfer sexueller Übergriffe geworden; der Tatverdächtige, ein 30-jähriger Kieler, sitzt seit Anfang Februar in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach der ersten Tat keine rechtliche Grundlage für einen Haftbefehl gesehen, obwohl der 30-Jährige bereits damals vorläufig festgenommen worden war. Sozialdezernent Stöcken hatte in der vergangenen Woche Versäumnisse eingeräumt. Aus seiner Sicht hätten Sozialpsychiatrischer Dienst, Polizei und Staatsanwaltschaft früher handeln können.  (dpa)

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