: Madaja wartet noch auf die Hilfe
SYRIEN Belagerte Städte sollen frühestens Montag versorgt werden. Luftangriff fordert über 50 Tote
Eine dringend benötigte Hilfslieferung wird nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Madaja frühestens am Montag erreichen. In der Stadt rund 25 Kilometer nordwestlich von Damaskus sind seit einem halben Jahr rund 40.000 Menschen von den Truppen des Regimes und Kämpfern der schiitischen Hisbollah eingeschlossen. MSF zufolge kamen seit Dezember mindestens 23 Menschen, darunter sechs Kinder im Alter von unter fünf Jahren, ums Leben.Die Hilfslieferungen sollen im Rahmen eines Gegengeschäfts neben Madaja auch in die beiden schiitischen Orte Fua und Kfarja gebracht werden, die in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes liegen und von Rebellengruppen belagert werden. Dort sollen etwa 30.000 Menschen eingeschlossen sein.
Bei einem Luftangriff auf eine von Rebellen gehaltene Stadt kamen nach Angaben der Opposition am Samstag unterdessen mindestens 57 Menschen ums Leben. Es seien ein Gefängnis und ein angrenzendes Gerichtsgebäude in Maarat al-Numan in der Provinz Idlib getroffen worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter den Toten seien neben 23 Kämpfern der islamistischen Nusra-Front auch drei Frauen und mindestens ein Kind. Die Nusra-Front ist der syrische Ableger von al-Qaida. Der Angriff sei mit russischen Kampfflugzeugen erfolgt.
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