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Klaus Kandt und die Terrorgefahr

Kommentar

von Uwe Rada

Der Polizeipräsident blickt zufrieden auf 2015 zurück

Hat Klaus Kandt nicht mitbekommen, was der Innenminister ausgelöst hat? Als Thomas de Maizière im November gefragt wurde, warum das Länderspiel in Hannover abgesagt wurde, sagte er: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verun­sichern.“ Das Ergebnis: Die Verunsicherung war größer als zuvor.

Nun hat Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt auch etwas gesagt – und zwar zu möglicherweise vereitelten Anschlägen in Berlin: „Dass bisher nichts passiert ist, ist auch ein Erfolg unserer Ermittlungsarbeit und der Aufklärung, die wir betreiben.“

Sollten wir etwas wissen?

Natürlich gehört es zum politischen Ritual, dass am Ende des Jahres Bilanz gezogen wird. Allerdings weiß auch Kandt, dass die bewusste oder unbewusste Angst vor Anschlägen seit Paris in Berlin keine abstraktes Etwas mehr ist. Erst am Sonntag war wieder die Rede davon, dass in Österreich Hinweise auf möglicherweise geplante Anschläge in einer europäischen Hauptstadt eingegangen seien.

Aufgabe eines Innensenators oder eines Polizeipräsidenten ist es, in solchen Momenten Ruhe zu bewahren. Mit seiner Aussage aber hat Kandt Spekulationen den Boden bereitet: Meint er mit seinen Äußerungen die Razzien in Moscheen in Charlottenburg und Tempelhof? Aber da hat es keine Festnahmen gegeben. Oder ist der Prozess gegen zwei Berliner gemeint, die einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben sollen? Da kam der entscheidende Hinweis aber aus der Bevölkerung und nicht durch polizeiliche Ermittlungsarbeit.

Oder aber gibt es noch etwas, das wir wissen sollten, Herr Kandt?

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