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Der Görlitzer Park bekommt einen Manager

GRÜN Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg möchte einen Kümmerer, der im Görli sein Büro hat

Seit April versucht sich Innensenator Frank Henkel (CDU) im Görlitzer Park mit einer Null-Toleranz-Zone. Die Polizei vervielfachte ihre Einsätze – ohne dass der Drogenhandel merklich abgenommen hätte. Konflikte gibt es weiterhin. Nun soll ein „Parkmanager“ eingesetzt werden, der zwischen den verschiedenen Gruppen im und am Park vermittelt. Das bestätigte der für das Grünflächenamt in Friedrichshain-Kreuzberg zuständige Stadtrat der Grünen, Hans Panhoff, der taz.

„Wir suchen jemanden, der den Park als Organismus begreift, der vor Ort ist und zielgerichtet Vorschläge machen kann, was zu tun ist“, sagte Panhoff. Es sei offensichtlich, dass der Park einer besonderen Betreuung bedürfe. Anfang des neuen Jahres soll die Stelle ausgeschrieben werden, sodass der Parkmanager im Sommer im Amt sei. 80.000 Euro will sich der Bezirk die Sache kosten lassen.

Der neue Parkbeauftragte soll im Görli eine Anlaufstelle haben und mit AnwohnerInnen, Gewerbetreibenden, mit Kita-Gruppen und Schulen in der Nähe im Gespräch sein. „Der Schwerpunkt der Arbeit ist die Kommunikation“, sagte Panhoff. So hätten beispielsweise Anwohner Ideen, Flächen der Grünanlage anders zu nutzen. Die könnte der neue Kümmerer aufgreifen.

Seit Langem fordert eine Anwohnerinitiative Sozialarbeiter im Park, sogenannte Parkläufer. Es solle nicht explizit Aufgabe des neuen Parkmanagers sein, sich um die Dealer zu kümmern, so der Stadtrat. „Ich bin überzeugt, dass es richtig wäre, mit den Leuten zu sprechen und zu schauen, wie man ihnen helfen kann.“ Für eine solche aufsuchende Sozialarbeit gebe es derzeit aber noch kein Geld.

Seit Anfang Dezember wird der Park erneut umgestaltet. Einzelne Nebeneingänge sollen geschlossen, mehrere Eingänge dafür optisch geöffnet werden – etwa der an der Falckensteinstraße oder der am Görlitzer Ufer. Dafür ersetzen Bauarbeiter die Mauerstücke zwischen den Pfosten durch Gitter. Der Park solle so besser einsehbar, das subjektive Sicherheitsgefühl erhöht werden, sagte Panhoff. Antje Lang-Lendorff

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