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"Wir suchen einen Mittelweg"

Klima Was bringt Paris Berlin? Ökoaktivist Tadzio Müller meldet sich täglich vom Gipfel

Foto: privat
Tadzio Müller

arbeitet als Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung – und gerade beim Klimagipfel in Paris.

taz: Herr Müller, wie viele Aktivisten aus Berlin sind inzwischen in Paris?

Tadzio Müller: Hier sind Tausende Menschen aus aller Welt, aus Berlin allerdings nur wenige – auch, weil sich viele vorab schon für parallele Aktionen in Deutschland entschieden haben. So wurde vor wenigen Tagen in der Lausitz ein Kohleabbaubagger besetzt.

Gibt es besondere Erwartungen in Paris an Berliner Aktivisten?

Ja, durchaus. Aber die beziehen sich weniger auf den Gipfel, sondern eher auf die Wiederholung der erfolgreichen „Ende Gelände“-Aktion von diesem Jahr, die an Pfingsten 2016 in der Lausitz stattfinden wird. Da gibt es ein riesiges Interesse.

Funktioniert diese Form von dezentralem Protest, jenseits der großen politischen Treffen, oder ist das eine Notlösung?

Die Bewegung versucht einen Mittelweg zu finden. Die Zen­tralisierung der Proteste bringt nicht viel, wie auch dieser Gipfel zeigt. Gibt es nur dezentrale Proteste, entsteht selten ein Gemeinschaftsgefühl der Stärke.

Was passiert gerade in Paris?

Wir diskutieren über Vorschläge für ungehorsame Aktionen zum Gipfelende. Und es wird mit der Polizei verhandelt, welche Aktionen zumindest toleriert werden: wo sich Menschen versammeln können, ohne Angst zu haben, weggeknüppelt zu werden.

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