Zschäpe will aussagen

TERROR Anwalt will "umfangreiche Einlassung" im NSU-Prozess verlesen

BERLIN taz | Seit ihrer Verhaftung im November 2011 hatte Beate Zschäpe geschwiegen. Vor der Polizei und auch 242 Prozesstage in München. Nun gibt es eine spektakuläre Wende.

Verteidiger Mathias Grasel sagte der taz, dass er für Zschäpe am Mittwoch eine „umfangreiche Einlassung“ verlesen werde. Bisher lief alles auf eine Verurteilung Zschäpes hinaus, der die Mittäterschaft an den zehn Morden, zwei Sprengstoffanschlägen und fünfzehn Überfällen des NSU vorgeworfen wird.

Grasel ließ offen, wozu genau sich Zschäpe äußern wird. Laut Bild-Zeitung will diese weitere Personen benennen, die an Taten des NSU beteiligt waren. Auch sei geplant, dass sie sich zu einzelnen Taten äußere, etwa dem Mord an einer Polizistin in Heilbronn.

Damit rückt ein Prozessende wieder in weitere Ferne, da nach der Einlassung eventuell Zeugen neu befragt und Dokumente gesichtet werden müssen. Bisher war mit einem Urteil im Frühjahr 2016 gerechnet worden. KO

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