: Stottert und stottert
VW Geständige Ingenieure und einlaufende Klagen: Auf den Autokonzern kommen harte Zeiten zu
Bereits im Jahr 2008 soll nach Recherchen der Bild am Sonntag die Manipulationssoftware installiert worden sein. Das betrifft vor allem Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 189. Geschraubt wurde an dem Motor zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren – aber Abgasnormen und Kostenvorgaben seien einfach nicht einzuhalten gewesen. Also habe man sich für die Software entschieden.
VW selbst wollte die Vorgänge zunächst nicht kommentieren. Es werde, so hieß es gestern lapidar, an der Aufklärung der Geschehnisse gearbeitet; sobald „belastbare Ergebnisse“ vorlägen, werde man sich melden, so ein VW-Sprecher.
Der Druck auf den Konzern nimmt indes weiter zu. Auch die Bundeskanzlerin hat sich bereits eingeschaltet. Sie forderte in einem Interview im Deutschlandfunk „notwendige Transparenz“ und schnelle Aufarbeitung; an einen größeren Imageschaden für den Wirtschaftsstandort Deutschland glaube sie jedoch nicht.
Unterdessen zieht der Skandal immer weitere Kreise. Der Zulieferer Continental soll entsprechende Software geliefert haben, aber auch dort weist man zunächst jede Schuld von sich. Auch die Marken Škoda und Audi seien betroffen, wie es am Wochenende hieß.
Und während die Angestellten in Wolfsburg bereits um ihre Arbeitsplätze bangen, versucht der neue Vorstandschef Matthias Müller verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, und zwar mit ganzseitigen Anzeigen und warmen Worten. Auch ein Flug in die USA soll bereits gebucht sein. Dort könnten die happigsten Strafzahlungen und Steuerforderungen für VW fällig werden. René Hamann
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