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Tierwohl oder PR?

Agrar Geflügelindustrie veröffentlicht Standards

BERLIN dpa | Nach mehreren Tierhaltungsskandalen verpflichtet sich die deutsche Geflügelfleischwirtschaft auf branchenweite Vorschriften und Standards. Wer dagegen verstößt, muss mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss rechnen. „Wir wollen das beste Geflügelland der Welt sein“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten „Geflügel-Charta“.

Tierwohl und Tiergesundheit werden darin zur „zentralen Aufgabe“ erklärt. Die rund 8.000 im Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) zusammengeschlossenen Betriebe bekennen sich zudem zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika, zu sozialen Standards und ehrlicher Verbraucherinformation.

Doch an der Charta regt sich bereits Kritik: Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte sie als völlig unzureichend. Das Dokument sei mehr ein Werbeprospekt als eine Charta. „Es fehlen jegliche konkreten Zielsetzungen“, sagte Tierschutz-Expertin Lui­se Molling. „Wir warten darauf, dass die Branche endlich offenlegt, was es eigentlich für Probleme gibt.“ Foodwatch kritisiert seit Langem die Haltung in der Geflügelmast – unter anderem für mangelnden Platz in den Ställen.

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