: Forderung so einfach wie falsch
Kommentar
von Anna Klöpper
Volksbegehren Unterrichtsgarantie entdeckt Flüchtlinge
Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. Zehn Prozent mehr LehrerInnen auf den Reservebänken an den Schulen, wie vom Volksbegehren Unterrichtsgarantie gefordert – und schon finden die Stunden, die immer als Erstes gestrichen werden, der Förderunterricht, die zusätzlichen Stunden für Integrationskinder, ordnungsgemäß statt.
Schon zum Start des Volksbegehrens im Juni kam in seltener Eintracht von Lehrergewerkschaft GEW und Senat der Einwand, so plump könne man das nicht rechnen – und offenbar sind auch die BürgerInnen ein wenig misstrauisch: So richtig gut angelaufen ist das Volksbegehren Unterrichtsgarantie, von dem man hatte annehmen dürfe, es sei eigentlich ein Selbstläufer, mitnichten.
Falsche Formel
Nun nutzt die Initiative Bildet Berlin e. V., die hinter dem Volksbegehren steht, also die steigende Zahl der Flüchtlingskinder, die in den Willkommensklassen Deutsch lernen soll, für ihre Zwecke. Wenn es Berlin mit dem Integrationsansatz ernst sei, dann dürfe der Deutschunterricht für diese Kinder nicht leiden.
Allein: die meisten der fast 500 Lehrer, die zusätzlich für die Willkommensklassen eingestellt wurden, haben gar kein Staatsexamen. Das heißt aber auch, dass sie wiederum nicht in den „normalen“ Klassen eingesetzt werden dürfen, sie laufen parallel zum normalen Schulbetrieb. Mehr Fachlehrer und ein gesicherter Unterricht für die Willkommenskinder, das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Ein Zusammenhang zwischen fehlenden Unterschriften und einfachen wie falschen Formeln lässt sich schon leichter herstellen.
Bericht
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