: Zweigeteilte Fraktion
Bundestag Gregor Gysi stimmt wohl mit Nein, andere Linke wollen sich enthalten
Daher sei die deutsche Linkspartei in der Pflicht, Tsipras und Co. per Enthaltung zu unterstützen. Der Gedanke dahinter: Wer mit Nein stimmt, würde die Abweichler in der griechischen Regierungspartei stärken.
Troost und seine Mitstreiter sind nicht alleine. Bei der bisher letzten Griechenland-Abstimmung im Juli hatten die Linken noch nahezu geschlossen mit Nein gestimmt. Dieses Mal rechnet man in der Fraktion mit mehr als zehn Enthaltungen – trotz der Überzeugungsversuche des Fraktionschefs.
Auch der beteuert, hinter Tsipras zu stehen: Als griechischer Abgeordneter hätte er mit Ja gestimmt. „Wenn ich allerdings in Deutschland im Parlament sitze, bewerte ich die Politik meiner Regierung, und die muss ich äußert kritisch sehen“, sagte Gysi im Deutschlandfunk.
Und selbst die Hardliner in der Fraktion wollen ihr Nein im Bundestag nicht als Bruch mit der griechischen Regierung verstanden wissen. „Das Paket lässt Tsipras keinen Spielraum. Aus Deutschland können wir ihn am ehesten unterstützen, indem wir die Bundesregierung angreifen“, sagte im Gespräch mit der taz Inge Höger, Mitglied der radikalen Parteiströmung AKL.
Tobias Schulze
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen