: IS-Anwerber löste Sog unter Muslimen aus
Terrorismus Vor Gericht schildert ein angeklagter IS-Rückkehrer die Radikalisierung junger Wolfsburger
Der Aufbruch erster radikalisierter Wolfsburger Muslime habe eine Sogwirkung auf andere der Gruppe ausgeübt, so dass immer mehr nach Syrien ausgereist seien. Manche hätten vom Dschihad, andere von humanitärer Hilfe gesprochen. Bekannt gewesen sei, dass der aus Syrien nach Wolfsburg gekommene Anwerber zunächst eine al-Qaida nahestehende Terrorgruppe unterstützt habe. Wegen seiner großen Kenntnis des Islam sei er „der wissende Bruder“ genannt und von allen der Gruppe geliebt worden.
„Ich würde lügen wenn ich sage, ich bin blind nach Syrien gegangen“, sagte der 27-jährige Deutschtunesier, dem es nach eigenen Angaben aber nicht um den bewaffneten Kampf, sondern das Islam-Studium ging. „Du wirst die Lichter der Türkei sehen, du kannst jederzeit zurück“, sei ihm weisgemacht worden. „Er hat nicht gesagt, dass Leute geköpft und versklavt werden und Muslime sich untereinander umbringen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen