: Fast nackter Protest
Protest Am Brandenburger Tor protestiert Peta aus Anlass der Fashionweek gegen Kleidung aus Tieren
„Lieber nackt als in Pelz, Leder & Co“ – unter diesem Leitspruch demonstrieren am Dienstagmorgen fünf Aktivistinnen hinter dem Brandenburger Tor gegen das Tierleiden, das durch die Modeindustrie verursacht wird. Die fünf Frauen tragen nichts außer hohen, schwarzen Schuhen und brauner Unterwäsche. In den Händen halten sie vor ihren Brüsten Schilder mit dem Motto.
Durch dieses Outfit wollten die Protestierenden zeigen, dass sie es vorziehen, lieber nicht bekleidet zu sein als Klamotten zu tragen, bei deren Herstellung Tiere gelitten haben. Das ist laut Peta bei dem Großteil der Produktionen aller Leder-, Daunen-, Woll- und Seidenwaren so – Tiere müssen große Schmerzen aufgrund von brutaler Behandlungen erdulden.
Anlass zur Aktion war der Beginn der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, welche in einem überdimensional großem Zelt, mit einem Laufsteg, nur rund 300 Meter weiter weg stattfand. Die AktivistInnen wollten die KonsumentInnen der aktuellen Mode, welche dort präsentiert wird, auf das Tierleiden aufmerksam machen und daran appellieren, sich über tierfreie Mode zu informieren. Weitere Peta-AktivistInnen verteilten Flyer mit dazu nötigen Informationen.
Viele PassantInnen und TouristInnen unterstützten die Protestaktion und fühlten sich von den Flyern, Schildern und Botschaften angesprochen. Man würde durch den Protest „zum Nachdenken“ angeregt, wie es ein Beobachter der Szenerie formulierte. Peta-Aktivist Manuel Bürgel sagte der taz, noch nie negative Rückmeldungen auf Aktionen dieser Art bekommen zu haben. Die meisten fänden „das Konzept gut, da sie sehen, dass sich junge Leute engagieren“. Mittlerweile hätten die Menschen mitbekommen, dass es Probleme in der Modewelt gäbe.
Diese Probleme werden jedoch scheinbar kleiner: Auf der Fashion Week wird unter anderem auch vegane Mode vorgestellt, welche somit zum Trend ausgerufen wird. Damit hat Peta eines seiner Ziele teils erreicht. Lucca Schek
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